Demographie und Digitalisierung als wichtigste Trends
Im Rahmen einer gemeinsamen Podiumsdiskussion zum Thema „Gegenwart und Zukunft des Hausnotrufdienst in Deutschland“ identifizierten führende Vertreter der Hilfsorganisationen gleich mehrfach gemeinsame Trends und Herausforderungen. Die Diskussion fand im Rahmen der offiziellen Einweihung unserer neuen Räume in Ismaning statt und wurde vom Vertriebsleiter Legrand Care Deutschland Matthias Fahrig geleitet.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
• Dr. Frank Becker, Bereichsleiter Sorglos zu Hause & Services und Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH, Mitglied im Vorstand des BV Hausnotruf
• Till Nagelschmidt, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Hausnotruf und Geschäftsführer Deutsches Rotes Kreuz Rettungs- und Einsatzdienste Düsseldorf GmbH
• Matthias Schafstädt, Fachbereichsleiter Notrufdienste, Geschäftsbereich Ambulante Angebote / Care Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. sowie
• Stefan Lattemann, Bereichsleiter Einsatzzentrale / Servicedienste Deutsches Rotes Kreuz.
Bis 2035 rund vier Millionen neue Kunden erwartet
Als einer der wichtigsten Faktoren in der Entwicklung des Hausnotrufs sehen die Teilnehmenden nach wie vor den demographischen Wandel. Zwar ist das starke Wachstum im Segment der über 80jährigen durch die aktuelle Seitwärtsbewegung deutlich verlangsamt, bis 2035 sind aber rund vier Millionen neue Hausnotrufteilnehmer als Kunden erwartet. Angesichts des andauernden Fachkräftemangels gilt es, diese Herausforderung auch mit dem verstärkten Einsatz neuer Technologien wie z. B. Künstlicher Intelligenz zu meistern.
Dazu gehört auch eine weitere Forcierung der Digitalisierung sowie die Entwicklung von mobilen Geräten und Wearables. Vor diesem Hintergrund kritisierten alle Teilnehmer die mangelnde Flexibilität der gesetzlichen Krankenversicherung bezüglich der Zulassungsverfahren von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DIGA) und Digitalen Pflege-Anwendungen (DIPA): Während im Pflegehilfsmittelkatalog immerhin eine geringe Anzahl von DIGAs zu finden sind, sind darin noch keinerlei DIPAs enthalten.
Herstellerübergreifende App für vereinfachtes Monitoring durch Angehörige
Weitere entscheidende Trends sind steigende Wünsche und Anforderungen der betreuten Personen selbst sowie auch immer mehr von deren Angehörigen. Als entscheidender Baustein wurde eine herstellerübergreifende App ins Spiel gebracht, mit der sich unabhängig von der vor Ort eingesetzten Hardware u.a. Vital-Daten oder Bewegungsmuster der betreuten Menschen überwachen lassen.
Nicht zuletzt spielt natürlich auch die Politik sowie die von ihr gestalteten Rahmenbedingungen eine entscheidende Rolle. Hier fiel mehrfach als Stichwort das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellte Konzept der stambulanten Betreuung, einer Mischform aus ambulanter und stationärer Pflege im Rahmen speziell dafür ausgestatteter Wohnformen.
Wichtiger Erkenntnisgewinn
Die Diskussion hat für die Legrand Care Group als einer der führenden Hersteller von Hausnotrufsystemen in Europa einmal mehr gezeigt, wie viel Chancen und Potentiale im dynamischen Hausnotrufmarkt derzeit vorhanden sind. Die geschilderten Punkte sind wichtige Anknüpfungspunkte zur weiteren Entwicklung unserer Produkt-Strategie. Dabei gilt es auch nach wie vor, eine Balance zwischen einem Anspruch an Menschlichkeit und einem sinnvollen Einsatz von Technologie zu schaffen. Wir freuen uns dazu auf einen weiteren Austausch und Dialog mit unseren Kunden und Partnern
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für die vorzüglich vorbereiteten Präsentationen, die fachlich fundierten Beiträge und die intensive Diskussion.